Inhalt:
Die Voyager erreicht den Planeten Kohl, der wegen eines Sonnenflackerns
vor 19 Jahren vereiste. Die Sensoren zeigen an, daß sich die Biosphäre
langsam erholt. Eine automatische Grußnachricht wird abgerufen, in
der ein Mann namens Viorsa darauf hinweist, daß sie sich auf dem
Planeten in Stasis befinden, um 15 Jahre zu warten. Janeway erkennt, daß
die Personen bereits seit vier Jahren aus der Stasis erwacht sein müßten.
Kim scannt 5 Stasisbehälter, die man in den Frachtraum der Voyager
beamt.
Nur drei der fünf Kohlianer sind noch am Leben. Kim erklärt,
daß die drei über einen Zentralcomputer mit einer virtuellen
Welt verbunden sind, um die Gehirnaktivität aufrecht zu erhalten.
Der Doktor erkennt, daß die anderen zwei offenbar vor Angst gestorben
sind. Kim und Torres nutzen die zwei leeren Behälter, um mit der virtuellen
Realität Kontakt herzustellen. Sie befinden sich plötzlich in
einer wirren Zirkuswelt, und ein Clown genannt Furcht läßt Harry
fast enthaupten. Furcht will nicht, daß das Programm ausgeschaltet
wird, da er dann verschwinden würde, also hält er die drei Kohlianer
und nun auch Kim und Torres gefangen. Er läßt aber Torres gehen,
damit Janeway nicht einfach den Zentralcomputer abschalten läßt.
Die Kohlianer hatten den Computer so programmiert, daß er auf ihre
Wünsche und Emotionen eingeht, doch ihre natürlichen Ängste
haben sich in dem Clown Furcht manifestiert. Der Holodoc wird ins Programm
eingeschaltet. Als Torres und Janeway versuchen, die optronischen Pfade
abzuschalten, sind sie nicht schnell genug. Furcht tötet Viorsa und
Janeway muß den Versuch abbrechen, um nicht auch andere zu gefährden.
Der Holodoc erscheint erneut und setzt Furcht ein Ultimatum. Janeway werde
in 60 Sekunden das Programm abschalten, wenn er seine Geiseln nicht gegen
sie tauscht. Furcht ist einverstanden. Janeway erscheint und gibt zu, nur
ein Hologramm der echten Janeway zu sein. Die echte Janeway hat sich ans
System angeschlossen, damit Furcht ihre Gehirnwellen spüren konnte,
hat sich aber nicht in Stasis begeben. Die Welt von Furcht löst sich
auf.
Kritik:
"The Thaw" war eine ungewöhnliche Episode, mit einer Horroratmosphäre,
die sich aus bunten Clownsbildern zusammensetzte. Besonders faszinierend
war Michael McKean als Furcht. Er spielte den Clown wie eine Horrorvision
von Q, mit einer sanften Freundlichkeit, hinter der sich jedoch absoluter
Sadismus verbirgt.
Leider wirkten die Folter- und Alptraumszenen nicht so schockierend,
wie sie hätten sein können. Nur das Ende erreichte einen starken
Level des Unbehagens, zuvor war aber der Clown Furcht nicht viel furchteinflößender
als der Joker aus Batman.
Der Holodoc, der hier sozusagen auf seiner ersten Außenmission
war, hatte in der virtuellen Welt einen großartigen Auftritt. Doch
spätestens seit "Star Trek - First Contact" ist der Holodoc für
witzige Überraschungsauftritte ohnehin bekannt. Als später der
Holodoc noch einmal in die virtuelle Welt zurückkehrt, ist es sogar
noch komischer, denn plötzlich verstummen alle Clowns und Furcht meint:
"Well, you certainly know how to bring a party to a halt." (Dt.: Nun, Sie
wissen, wie man eine Party zum Platzen bringt.) Darauf der Holodoc: "I
don't get out very much." (Dt.: Ich komme nicht oft nach draußen.)
Der beste Teil der Episode ist der Schluß, als Janeway und Furcht
sich endlich treffen. Es folgt ein packender Dialog, und als Furcht verschwindet
sieht man nur noch, wie seine Welt sich auflöst und das Nichts übrig
bleibt. Ein unheimliches und sehr wirkungsvolles Ende.
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