Inhalt:
Die Voyager trifft auf ein beschädigtes Schiff der Sargoner. Doch die Crew ist tot, lediglich das Hologramm Dejaren ist noch aktiviert. B’Elanna und der Doktor begeben sich in einer Außenmission auf das fremde Schiff und erfahren, daß es sich bei Dejaren um das Sanitäts-Programm des fremden Schiffes handelt. Dejaren meint, die Crew wäre an einem Virus gestorben.
Doch als die beiden die Leichen entdecken, müssen sie erkennen, daß das Hologramm des fremden Schiffes offenbar psychisch instabil ist. Es hat einen Haß auf alle organischen Lebewesen entwickelt und ermordete die vollständige Besatzung. Das Hologramm tötet beinahe B’Elanna, indem er ihr in den Brustkorb greift und ein Loch in die Herzkammer bohrt. Im letzten Moment kann sie die Holoemitter des Schiffes deaktivieren. Doch einen Emitter hat B’Elanna vergessen. Dejaren greift erneut an, deaktiviert den Doktor und bedroht B’Elanna, die Dejaren mit Hilfe einer offenen Energieleitung zerstört.
Kim und Seven erhalten den Auftrag, das veraltete Astrometrics-Labor der Voyager zu verbessern. Dabei kommt es zwischen beiden zu Mißverständnissen.
Kritik:
Die Episode erinnert an die Slasher-Filme, die nach dem großen Erfolg von "Scream" zur Zeit gerade eine regelrechte Renaissance erleben. "Revulsion" kann großen Spaß machen, wenn man bereit ist, sich ein wenig auf den Unsinn einzulassen. Nur der horror-orientierte Showdown, als Torres von Dejaren zum zweiten Mal verfolgt wird, hätte ein wenig länger und einfallsreicher sein können. Ansonsten aber handelt es sich bei "Revulsion" um eine sehr humorvolle Episode mit vielen Lästereien über organische Individuen. Seven sieht auf das unnötig komplizierte Sozialverhalten der Menschen herab, während Dejaren eine lange Rede darüber hält, wie widerlich organische Lebewesen sind.
Kenneth Biller, bekannt als Autor von "Star Trek - Voyager", führte in dieser Episode erstmals Regie. In den letzten Jahren kam es sehr häufig vor, daß Hauptdarsteller aus den Star Trek-Serien auch Regie führten, Kenneth Biller ist aber der erste Autor, der diesen Schritt gewagt hat. Bislang hat Kenneth Biller aber noch nie ein Drehbuch verfilmt, das er selbst geschrieben hat.
Das Hologramm Dejaren bezeichnet sich als isomorphe Projektion. Isomorph heißt laut Duden gleichförmig, was aber genau der Unterschied zu der Konstruktion des Doktors ist, bleibt unklar. In der Episode "Think Tank" erscheint ein Alien namens Kurros als isomorphe Projektion auf der Voyager und meint zu Janeway, diese Technik sei deutlich weiter fortgeschritten als eine einfach Holoprojektion.
B’Elanna und Tom erörtern noch einmal die Geschehnisse aus "Day of Honor" (dt.: Tag der Ehre), die erst drei Tage zurückliegen. Das würde bedeuten, daß sich die Geschehnisse in "Nemesis" in diesen drei Tagen ereignet haben. Das ist nicht völlig unmöglich, aber wenig glaubwürdig. Der Fehler kam dadurch zustande, daß die Verantwortlichen des Senders die Reihenfolge der Episoden nachträglich umstellten. Ursprünglich hätte "Revulsion" im Anschluß an "Day of Honor" gezeigt werden sollen. Ein weiteres Problem ist Neelix, der hier seinen ersten offiziellen Auftrag als Botschafter erhält, aber bereits in der Folge "Nemesis" eine solche Tätigkeit ausübte. Janeway hatte sich bereits in "Macrocosm" (dt.: Makrokosmos) dazu geäußert, daß sie sich überlegt, ob Neelix diesen Posten ausüben solle.
Tom Paris wurde bereits in der Episode "Parallax" (dt.: Die Parallaxe) dazu verdonnert, die im Pilotfilm gestorbene Krankenschwester zu ersetzen. Doch dann übernahm Kes in "Eye of the Needle" (dt.: Das Nadelöhr) diese Aufgabe. Jetzt, da Kes die Voyager verlassen hat, muß Tom nun wieder drei Schichten in der Woche in der Krankenstation arbeiten. Paris-Darsteller Robert Duncan McNeill hat aber sicher nichts dagegen, ist doch die Rolle des Piloten in Star Trek extrem langweilig, da es fast immer nur darum geht, auf Kommando irgendwelche Knöpfe zu drücken.
Tuvok wird in dieser Episode zum Lieutanant Commander befördert. Zu Beginn der Serie wurde seine Uniform aus Verstehen bereits mit diesem Rang ausgestattet. Später wurde das korrigiert. Fans veranlaßte das zu der Vermutung, Tuvok sei wegen seines Verhaltens in "Prime Factors" (dt.: Das oberste Gesetz) vielleicht degradiert worden. Bei der Beförderungsfeier erzählt Janeway von ihrem Erlebnis, als sie das erste Mal Tuvok begegnete und von ihm getadelt wurde. Hierbei handelt es sich um einen Bezug auf den Star Trek-Roman "Mosaic", der diese Szene genauer beschreibt.
Der Doktor kommt hier nach langer Zeit wieder einmal auf den Umstand zu sprechen, daß er keinen Namen hat.
Kim und Seven erstellen die ersten Entwürfe für das neue Astrometics-Labor. Die fertige Einrichtung ist erstmals in der Episode "Year of Hell" (dt.: Ein Jahr Hölle) zu sehen. Die Szenen sind besonders komisch, da sich Kim offenbar zu Seven hingezogen fühlt, und sie ihn unverblümt darauf anspricht: "I have noticed how your pupils dilate when you look at my body." (Deutsche Fassung: Ich sehe wie sich Ihre Pupillen weiten, wenn sie meinen Körper betrachten.) Gefolgt freilich von dem schon mehrfach in Beiträgen und Werbetrailern zitierten Ausspruch: "Do you wish to copulate? (Deutsche Fassung: Dann wünschen Sie zu kopulieren?) So komisch die Szene ist, sie geht erfreulicherweise weit über den plumpen Gag hinaus. Die Autoren verdeutlichten in dieser Szene auf sehr intelligente Weise den Charakter von Seven, die erst noch lernen muß, ihr Sozialverhalten den Individuen anzupassen. Daß Seven als Wesen aus einem Kollektiv keine Intimsphäre kennt, handelt sie aus ihrer Perspektive mit logische Borg-Effizienz.
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