Enterprise: 24
"Desert Crossing" (Durch die Wüste)

Hauptseite
Staffel1
23: "Fallen..."
25: "Two Days..."
US-Erstsendung:
8.5.2002

SAT1-Erstsendung:
29.8.2003

Regie:
David Straiton

Drehbuch:
Andre Bormanis

Story:
Rick Berman &
Brannon Braga and
Andre Bormanis

Gaststars:

Clancy Brown
als Zobral

Charles Dennis
als Trelit

Brandon Karrer
als fremder Mann

Inhalt:

Szenenbild15.2.2152: Die Enterprise ist noch immer unterwegs nach Risa, als erneut ein Notruf die Reise unterbricht. Captain Zobrals Schiff hat Probleme mit dem Warpantrieb, die Schäden sind aber leicht zu beheben. Zobral lädt Archer und Trip überschwänglich zu sich auf den Planeten ein, eine Einladung, die Archer nicht ausschlagen kann.

Zobral lebt in einem Dorf in einer Wüste, wo Archer und Trip herzlich begrüßt werden. Nach einigen exotischen Speisen macht Zobral Bemerkungen über die Suliban. Dann lädt er Archer und Trip zu einem Geskana-Match ein, eine Art Lakrosse-Spiel.

Unterdessen wird die Enterprise von Kanzler Trelit aus der Hauptstadt des Planeten kontaktiert. Er erklärt T'Pol, dass sie Archer und Trip wahrscheinlich nie wiedersehen werden. Zobral und seine Leute gelten auf dem Planeten als Terroristen. T'Pol informiert Archer. Der Captain kann dies kaum glauben, will aber den Planeten verlassen. Da gibt Zobral zu, dass er und seine Leute seit Jahren von Leuten wie Trelit unterdrückt werden. Er hatte gehofft, Archer würde ihm bei seinem Kampf für die Freiheit helfen, so wie er den Sulibangefangenen in dem Internierungslager geholfen hat.

Als Zobrals Dorf angegriffen wird, verstecken sich Archer und Trip in einem Wüstenbunker. Doch die Angriffe sind so massiv, dass die beiden aus ihrem Versteck fliehen müssen. Sie verirren sich dabei in der Wüste.

T'Pol versucht vergeblich, Kanzler Trelit zu überzeugen, dass die Enterprise nicht auf der Seite von Zobral steht, vergebens. Kanzler Trelit droht, auf jedes Schiff das Feuer zu eröffnen, das in die Atmosphäre eindringt. Kurz darauf verhindert auch noch ein Störsignal, mit Archer Kontakt aufzunehmen.

Archer und Trip irren durch die Wüste. Trip, der sich einige Rippen beim Spiel verstaucht hat, geht es bald viel schlechter. Zobral erreicht mit seinem Schiff die Enterprise. Sein Shuttle kam durch ein Loch im orbitalen Überwachungsgitter, das sich alle 46 Minuten für eine Minute öffnet. T'Pol kann Zobral überreden, ihr bei der Rettungsmission für Archer und Trip zu helfen. T'Pol, Reed und Zobral begeben sich in einem Shuttle auf den Planeten und finden Archer und Reed. Auf der Enterprise überzeugt Archer Zobral, dass er nicht der Kriegsheld sei, den Zobral sich erhofft habe. Er sei nicht im All unterwegs, um Kriege zu führen.

Kommentar:

Die Idee von "Dessert Crossing" ist nicht schlecht, sie ist nur leider zu dünn, und sie wird in dem geradlinig erzählten Drehbuch nie auch nur ansatzweise vertieft. Lange Zeit passiert sogar gar nichts. Archer und Trip werden von eine Art Wüstenkönig eingeladen. Sie essen obskure Sachen wie "Blutsuppe" mit der "Essenz des Mannes". Wenn diese albernen Lagerfeuerspielchen vorbei sind, dürfen Archer und Trip noch ein bisschen Ball spielen, alles durch und durch uninteressant und witzlos. Fatalerweise war das bis dahin sogar noch der kurzweiligste Abschnitt der Episode.

Dann erfahren wir, die Überraschung hält sich in Grenzen, dass Zobral andere Absichten hegt. Er möchte Archer auf seine Seite ziehen, kämpft er doch mit terroristischen Methoden gegen ein offenbar diktatorisches Regime. Nun, zumindest hier wird man hellhörig. Ist Archer auf eine Art Osama Bin Laden gestoßen und fällt auf ihn herein? Geht es um den Konflikt zwischen Israel und Palästina? Über letzteres braucht man dank einer aufschlussreichen Bemerkung durch Hoshi nicht lange rätseln.

Doch mit derlei Fragen hält sich das Drehbuch gar nicht auf, im Gegenteil. Schon müssen Archer und Trip vor den feindlichen Angriffen in die Wüste fliehen, wo sie dann fast bis zum Ende der Folge herumirren. Mit ihnen flohen die Autoren vor ihrem eigenen Thema, denn weitere Dialoge finden nicht statt. Am Ende bleibt nur die Erkenntnis von Archer, dass er nicht gekommen sei, um fremde Kriege zu führen, erneut ein Hinweis auf die Hauptdirektive, die früher oder später in die Serie einziehen wird.

Die Tragik der Episode: Wieder einmal haben Berman und Braga eine Menge Arcion in die Episode gepackt, um sie spannender zu machen. Dummerweise verdrängte gerade diese Action die wirklich spannenden Themen und Potenziale, und sie wurde dadurch erst so richtig langweilig. Vielmehr hätte sich die Episode dem zwiespältigen Charakter von Zobral widmen und furchtlos einige Parallele zur aktuellen politischen Lage in den islamischen Ländern oder dem Konflikt zwischen Israel und Palästina ziehen sollen. So aber ist das nur eine weitere Episode mit einer dünnen Handlung, die sich trotz aller Action und optisch eindrucksvoller Außenaufnahmen sehr langsam voranschleppt. Auf ganzer Linie enttäuschend.

Details:

Trip hasst Wüsten seit dem harten Survivaltraining in Australien.

Hintergrund:

Die Episode wurde in den USA zusammen mit "Fallen Hero" (dt.: Gefallene Heldin) in einem "Two Hour Event" am gleichen Tag gezeigt. "Dessert Crossing" erzielte schlechtere Quoten als die eine Stunde zuvor gezeigte Folge "Fallen Hero".

Charles Dennis war Commander Sunad in der "Next Generation"-Folge "Transfigurations" (dt.: Wer ist John?).

Star Trek Shop
Top
23: "Fallen..."
25: "Two Days..."
Letztes Update:
17. November 2002

©2002 Thomas Höhl.